Philart – Polynukleotide für Haut und Haar

Ein neues Programm an Polynukleotid-Fillern von Croma

PhilArt – der neue Polynukleotid-Filler von Croma

Erst kürzlich habe ich im Blog meine ersten Erfahrungen mit dem neuen Polynukleotid-Filler Juvenus von Croma geschildert. Das ist gerade mal 2 Monate her. Heute nun gab Croma im Vorfeld der Ästhetik-Fachmesse IMCAS bekannt, dass sie mit einer neuen Produktreihe aus Polynukleotid-Fillern unter dem Namen PhilArt an den Start gehen werden. Obwohl in der Mitteilung an Fachkreise nichts davon steht, dass Croma Juvenus damit eingestellt würde, wurde mir das aus Unternehmenskreisen im Gespräch bestätigt. Als weiteren Hinweis darauf wird man es wohl werten dürfen, wenn Juvenus auf den Produktseiten von Croma im Web nicht mehr angezeigt wird.

Ebenso wurde mir angekündigt, dass die neue PhilArt-Reihe ein breiteres Anwendungsspektrum haben würde, als das bisherige Juvenus. Das wird auch anhand der nachfolgenden Produktabbildungen deutlich, die Croma mit der heutigen Mitteilung versendete.

Die neue PhilArt Produktreihe von Croma (Bild: Croma Pharma)
Polynukleotide zur Hautdurchfeuchtung und -regeneration

PhilArt für Haut und Haar

Wie ich in meinem Blogartikel zu Croma Juvenus schrieb, handelte es sich dabei um eine der ersten ästhetischen Anwendungen von polymerisierten Polynukleotiden. Auch bekannt als Polydeoxyribonukleotide, kurz: PDRN. PDRN werden aus Lachs-DNA gewonnen und haben einige medizinisch interessante Eigenschaften. Sie wirken entzündungshemmend und wundheilend. Sie regenerieren Knochen und fördern die Angiogenese (Bildung neuer Blutgefäße). Außerdem stimulieren PDRN die Zellaktivität, die Kollagensynthese und die Regeneration von Weichgewebe. Der Croma Juvenus Filler erzielte zusätzlich eine hydrophile Wirkung und war damit gut geeignet, um Hals oder Dekolleté damit zwecks Hautdurchfeuchtung zu unterspritzen, vergleichbar zu einem Skinbooster aus Hyaluronsäure.

Croma Juvenus wurde in den offiziellen Produktinformationen als Filler zur Faltenunterspritzung präsentiert, was ich jedoch in meinem Blogartikel als nicht primär interessante Eigenschaft des Produkts beschrieb. Natürlich konnte man damit oberflächliche Fältchen und Linien unterspritzen und aufgrund des hydrophilen Effekts einen leicht augmentativen Effekt erzielen. Aber der währte nur wenige Tage lang und konnte damit unmöglich den Vorteil von Juvenus ausmachen. Der lag meiner Ansicht nach bei der regenerativen Wirkung auf die Haut, insbesondere nach mehrmaliger Anwendung.

Oder um es in einem Satz zu sagen: Juvenus stellte in meinen Augen eher eine Alternative zu PRP dar als zu Hyaluron. Aufgrund seiner leicht augmentativen Wirkung würde es etwa hervorragend dafür geeignet sein, um dunkle Augenringe zu unterspritzen. Gerade bei dieser Behandlung wünscht man sich eine nicht zu starke Wasserbindung des Fillers, weil die zu Schwellungen führen könnte; und begrüßt andererseits die regenerierende und kollagenbildende Wirkung, um einer sehr dünnen und sensiblen Region wie der unteren Augenpartie etwas mehr Dicke und Struktur zu verleihen.

Dummerweise war Juvenus aber nun laut Beipacktext genau für diese Anwendung kontraindiziert. Ein echtes Manko, medizinisch zudem völlig unverständlich, weil genau diese Anwendung von PDRN in Korea oder Großbritannien gängig ist.

Polydeoxyribonukleotide als Alternative zu PRP?

PDRN bei dunklen Augenringen

Offenbar sah man das auch bei Croma so, denn die neue PhilArt-Reihe enthält offenbar eine Variante speziell für die Unterspritzung der Augenpartie. Das scheint mir die eigentliche Neuerung zu sein, auf die ich tatsächlich auch sehr gespannt bin. Denn Augenringe zu unterspritzen, ist eine komplizierte und nicht immer von Erfolg gekrönte Angelegenheit, und hier ist jede Innovation willkommen.

Interessant finde ich zudem, dass zumindest laut den obigen Produktdarstellungen die regenerativen Eigenschaften jetzt wesentlich deutlicher in den Vordergrund gerückt werden, während Juvenus noch primär als Filler zur Faltenunterspritzung beworben wurde. PhilArt wird damit meinem ersten Eindruck nach direkt neben PRP gerückt. Das zeigt mir auch die Kreation eines eigenen Produkts speziell für die Haare.

Ob und in welchen Fällen das Sinn macht, wird die Praxis zeigen. Denn ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal wird man PRP nicht nehmen können: Es wird aus dem Eigenblut des Patienten gewonnen. Und ist damit frei von jeglichen körperfremden Stoffen. Das macht es extrem risikoarm, insbesondere für Allergiker. PDRN stammt aus Fisch-Zellen, und damit steht das Allergie-Risiko zumindest theoretisch im Raum. Natürlich werden diese Fischzellen im Herstellungsprozess hoch gereinigt, was Rückstände von Fisch-Eiweiß so gut wie ausschließt. Aber immerhin: so sagt man es auch von Hyaluronfillern, die von Bakterien hergestellt werden, und deren seltene, aber offenbar doch vorkommende Rückstände im Produkt hinter verspäteten allergischen Reaktionen, die oft erst nach Monaten oder Jahren auftreten, vermutet werden.

Jedenfalls eine interessante Ankündigung eines vielversprechenden Produkts. Mein Fokus in meiner Praxis in München wird sich wie bisher auf die Anwendung am Hals und Dekolleté richten, und auf den Einsatz des neuen „Eye“-Produkts in der Behandlung dunkler Augenringe. Über meine Erfahrungen werde ich im Blog berichten.

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Über die Autorin:

Dr. med. univ. Eva Maria Strobl ist Inhaberin der Praxis LIPS and SKIN Ästhetische Medizin in München. Sie ist ausgebildete Fachärztin für Allgemeinmedizin (MedUni Wien) und seit mehr als 10 Jahren spezialisiert auf nicht-chirurgische ästhetische Eingriffe. Sie ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Botulinum-Therapie e.V (DGBT), der German Society of Anti-Aging Medicine e.V. (GSAAM) und im Network Global Health. Sie publiziert regelmäßig Beiträge in ihrem Blog und auf DocCheck.

Quellen dieses Beitrags:

Croma, PhilArt Fachinformation für Ärzte und Pressemitteilung

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