Hautstraffung im Gesicht, an Hals und Dekolleté und am Körper
Welche Zonen eignen sich für Fadenlifting?
Fadenlifting eignet sich besonders für die Körperregionen, die mit anderen Verfahren nur schwierig zu behandeln sind, insbesondere bei weit fortgeschrittenem Alterungsprozess. Diese sind:
Augenfalten
Augenbrauen-Lifting
Lippenfältchen
Falten um den Mund
Marionettenfalten
Jawline-Contouring
Hals- und Dekolleté
Truthahnhals
Auch andere Körperregionen kommen für die Hautstraffung mittels Fadenlifting infrage. Speziell die Oberschenkel, der Po, die Achseln sowie Bauch und Rücken. Allerdings stehen bei dieser Art von Fadenlifting Kosten und Nutzen nicht immer in einem vernünftigen Verhältnis. Je größer das Behandlungsareal wird, umso attraktiver wird meiner Erfahrung nach der chirurgische Eingriff.
Voraussetzung für gute Ergebnisse ist immer, dass die Haut eine ausreichende Dicke aufweist, um die Fäden gut aufnehmen zu können. Sonst muss auf andere Behandlungen ausgewichen werden. Wenig Erfolg versprechend ist ein Fadenlifting indes, wenn echte Hautüberschüsse im engeren Sinn vorliegen, denen mit einer Gewebestimulation nicht mehr beizukommen ist, z.B. eine Fettschürze. In solchen Fällen wird eine zufriedenstellende Hautstraffung nur chirurgisch erreichbar sein.
Kollagensynthese oder starke Hautstraffung?
PDO fadenlifting und silhouette soft
Fadenlifting ist eine vielseitige Technik und für unterschiedliche Anwendungen geeignet. Fadenlifting ist insbesondere in Südkorea sehr populär und wird von dortigen Spezialisten stetig weiterentwickelt. Während noch vor einigen Jahren die Verwendung von einfachen „Mono“-Fäden propagiert wurde, treten nunmehr die sogenannten „COG“– und „Cone“-Fäden in den Vordergrund.
Sie werden mittels kleiner Widerstandskörper im Gewebe verankert und wirken als echte Zugfäden. Mit ihrer Hilfe können bereits subtile Lifting-Effekte erzielt werden. Der Effekt lässt sich dabei verbessern, wenn die beteiligten Muskeln durch etwas Botox geschwächt werden. Silhouette Soft stellt in Bezug auf Zugkraft noch einmal eine Steigerung dar und eignet sich auch für die anspruchsvolle Hautstraffung.
PDO Mono-Fäden

PDO Mono-Fäden sind glatt und üben keine Zugkraft auf das umliegende Gewebe aus. Sie bestehen aus Polydioxanon (PDO), einem Material, das ursprünglich als chirurgisches Nahtmaterial entwickelt wurde und auch heute noch so verwendet wird. Ihre Wirkung beruht auf einem leichten Hebeeffekt, ähnlich einer Unterspritzung mit Hyaluron. Zudem regen sie die Kollagenproduktion an und erzielen so eine subtile Hautstraffung. Zur Verstärkung des Effekts gibt es Mono-Fäden auch in Spiralform. Ein Fadenlifting mit Mono-Fäden verursacht die geringsten Kosten, auch wenn ein Dutzend und mehr Fäden pro Seite eingebracht werden.
pdo COG- und CONE-Fäden

COG- und Cone-Fäden nutzen das Prinzip des Widerhakens. Sie sind nicht glatt, sondern ähneln einem Stacheldraht. Dadurch ist es möglich, sie im Gewebe zu verankern und einen deutlichen Lifting-Effekt zu erzeugen. Die Widerstände heutiger COG-Fäden sind in mehr als einer Ebene angeordnet, man spricht von 3D, 5D oder 6D Fäden. Die Wahl des Fadens bestimmt die Stärke des Effekts und auch die Kosten des Fadenlifting. Cone-Fäden sind noch stärker als COG-Fäden. Mit ihnen lässt sich z. B. auch ein „Fox Eyes“ Fadenlifting der Augenbrauen durchführen. Neben ihrer Zugwirkung regen diese Fäden auch die Produktion von Kollagen an, und erzielen so einen zusätzlichen Effekt.
silhouette soft fäden

Silhouette Soft Fäden bestehen nicht aus PDO, sondern aus PLLA, einer Polymilchsäure. Das Material ist bekannt dafür, im Gewebe die Produktion von neuem Kollagen anzuregen. Es findet sich auch in einem Dermafiller, der vom gleichen Hersteller unter dem Namen „Sculptra“ vermarktet wird. Wie PDO ist es vollständig abbaubar. Es hat aber eine längere Haltbarkeit. Ein Silhouette Soft Faden erzielt seine hohe Lifting-Kraft durch Widerstandskörper in Form hohler Kegel, von denen entweder 8 oder 12 aufgefädelt sind. Diese Fäden eignen sich auch für anspruchsvolle Hautstraffungen. Ein Silhouette Soft Fadenlifting liegt aber von den Kosten her deutlich über denen von PDO Fäden.
Fox Eyes Lift, Bella Eyes Lift
Fox eyes fadenlifting der augenbrauen
Fadenlifting der Augenbrauen liegt aktuell stark im Trend. Die Behandlung war seit jeher ein Klassiker, weil herabsinkende Augenbrauen als typische Alterungserscheinung oft als unattraktiv empfunden werden. Das Fadenlifting der Augenbrauen etablierte sich daher schnell als gute Alternative zur Unterspritzung mit Botox oder chirurgischen Eingriffen.
Aber auch junge Frauen lassen sich heute mittels Fadenlifting Augenbrauen und Stirnpartie anheben, um einen speziellen Look zu erzielen. Dieser wurde offenbar durch das amerikanische Model Bella Hadid geprägt und kursiert daher im Netz auch unter „Bella Eyes“ oder „Bella Eyes Browlift“. Bei dieser Art von Augenbrauen-Lifting werden primär die äußeren Schenkel der Brauen angehoben. Allerdings sind Fox Eyes nicht für jeden Typ geeignet.
Außerdem ist ein Bella Eyes Fadenlifting nicht so trivial, wie es auf Youtube oder Instagram den Anschein hat. Denn der Muskelzug in dieser Gesichtsregion ist stark, aber die Haut ist dünn, und für ein Fadenlifting sind das keine guten Voraussetzungen. Nur sehr starke Cone– oder noch besser Silhouette Soft Fäden sind geeignet, einen deutlichen Lifting-Effekt zu erzielen.
Zudem empfiehlt sich eine gleichzeitige Behandlung mit Botox, um die Muskulatur zu entspannen. Damit werden Fox Eyes aber letztlich zur Geldfrage. Die Wirkung ist oft kurz und subtil, und man sollte sich daher ernsthaft fragen, ob man sich dafür ein mehrere Hundert Euro teures Fadenlifting kosten lassen will.
Das nachfolgende Video zeigt die Behandlung einer jungen Frau Anfang 20, bei der mittels Fadenlifting Augenbrauen und erweiterte Augenpartie subtil geliftet werden, um den typischen „Fox Eyes“ -Look zu erzielen. Ich verwendete dafür Cone-Fäden aus PDO und unterspritzte zudem mit Botox.
Trend-Fadenlifting Fox Eyes
video Augenbrauen LIFTING (Fox Eyes)
Fadenlifting in 5 Schritten
ablauf eines Fadenlifting
Ein Fadenlifting läuft in meiner Praxis in München nach einem Schema in fünf Schritten ab. Bei Neupatienten sind dafür zwei separate Termine erforderlich, da ich zunächst die Konsultation durchführe und erst nach einigen Tagen Bedenkzeit die Behandlung. Der Grund dafür liegt in der Erfahrung, dass Personen, die sich erstmals für ein Fadenlifting interessieren, die Behandlung selbst und vor allem die ersten 3–5 Tage danach, oft zu optimistisch einschätzen, was Wohlbefinden, äußere Spuren und persönliche Einschränkungen betrifft.
Konsultation
Im ersten Schritt erfolgt eine genaue Erörterung der Ausgangssituation und der ästhetischen Ziele des Patienten. Was soll mit dem Fadenlifting erreicht werden? Ist das Ziel realistisch erreichbar? Werden alle Fragen zufriedenstellend beantwortet, dann unterschreibt der Patient eine Einwilligung zur Behandlung und eine Vereinbarung bezüglich des ärztlichen Honorars. Nachträgliche „Überraschungen“ sind ausgeschlossen. Dieser Schritt dauert bei Neupatienten 15–30 Minuten. Mit ihnen wird zum Abschluss zudem ein Behandlungstermin vereinbart, der erst nach einigen Tagen obligatorischer Bedenkzeit stattfinden kann. Bei Neupatienten führe ich grundsätzlich kein Fadenlifting direkt im Anschluss an die Konsultation durch.
Lokalanästhesie
Für ein Fadenlifting betäube ich lokal mit Lidocain-Injektionen. Ich injiziere dafür an mehreren Stellen entlang des späteren Verlaufs der Kanüle, mit der der Faden unter die Haut geschoben wird. Die Wirkung der Lokalanästhesie setzt binnen Minuten ein.
Reinigung & Desinfektion
Am Tag der Behandlung erfolgt zunächst eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Behandlungsareals sind unerlässlich, um bakterielle Infektionen auszuschließen. Daher müssen Spuren von Make-up entfernt werden. Im Anschluss desinfiziere ich das Gesicht mit einem hautfreundlichen Desinfektionsmittel. Dieser Schritt dauert 5 Minuten. Wenn nicht schon während der Konsultation geschehen, dann halte ich den Ausgangszustand vor der Behandlung fotografisch fest.
verlegen der Fäden
Da die Fäden in der Regel mit stumpfen Kanülen eingelegt werden, steche ich zunächst mit einer Injektionsnadel Eintritts- und Austrittslöcher (letzteres nur bei Silhouette Soft). Durch diese wird die Kanüle mit dem Faden eingeführt und entlang der zuvor angezeichneten Linie unter die Haut geschoben. Bei Silhouette Soft besteht ein Unterschied darin, dass die Kanüle durch das Eintrittsloch unter die Haut geschoben und durch ein zweites Austrittsloch herausgezogen wird. Dadurch wird es möglich, Silhouette Soft Fäden auch winkelig zu verlegen, was bei PDO Fäden in der Regel nicht geht. Zum Abschluss werden hautfarbene Steristrips entlang der verlegten Fäden aufgeklebt, die 3 Tage getragen werden müssen.
Nachsorge & Kontrolle
Nach der Behandlung folgt ein gemeinsamer Blick in den Spiegel, ein kurzer Check, ob alles okay ist und das Ergebnis den Erwartungen entspricht – fertig. Nach der Behandlung wird ihre Haut gerötet sein und teilweise stark anschwellen. Auch Hämatome sind möglich. Die Spuren der Behandlung können mehrere Tage hindurch deutlich sichtbar bleiben. Während der ersten 3 Tage sind zudem die Steristrips zuverlässig zu tragen. Das sollten Sie in ihrer Terminplanung berücksichtigen. Zudem werden Sie während der ersten paar Tage nach der Behandlung Spannungsschmerzen fühlen, gegen die Sie die üblichen Schmerzmittel einnehmen können. Ihre mimische Aktivität sollten Sie auf ein absolutes Minimum reduzieren.

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Über die Autorin:
Dr. med. univ. Eva Maria Strobl ist Inhaberin der Praxis LIPS and SKIN Ästhetische Medizin in München. Sie ist ausgebildete Fachärztin für Allgemeinmedizin (MedUni Wien) und seit mehr als 10 Jahren spezialisiert auf nicht-chirurgische ästhetische Eingriffe. Sie ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Botulinum-Therapie e.V (DGBT), der German Society of Anti-Aging Medicine e.V. (GSAAM) und im Network Global Health. Sie publiziert regelmäßig Beiträge in ihrem Blog und auf DocCheck.