Was denken deutsche Frauen über Faltenbehandlung?

Medizinische Faltenbehandlung: Wie stehen Frauen dazu?

Jeder glaubt ja, wie selbstverständlich über BOTOX und andere Methoden der Faltenbehandlung mitreden zu können. Aber was wissen die deutschen Frauen wirklich darüber? Kennen sie die verschiedenen Möglichkeiten? Haben sie bereits eigene Erfahrungen gemacht? Können sie sich vorstellen, eine  Faltenbehandlung durchführen zu lassen? Oder scheuen sie die Risiken? Die Deutsche Gesellschaft für ästhetische Botulinumtoxin Therapie eV (DGBT) hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben und deren Ergebnisse jüngst veröffentlicht. 1000 deutsche Frauen ab 35 Jahren wurden zu ihren Ansichten über Schönheit im Alter befragt.  Und zu ihrer Meinung über medizinische Methoden der Faltenbehandlung, wie zum Beispiel das Unterspritzen mit BOTOX und Hyaluron. Schauen wir uns die Ergebnisse gemeinsam an!

1. Jede zweite Befragte will auch im Alter attraktiv sein

Laut Studie ist es jeder 2. Frau wichtig, auch im Alter „attraktiv“ zu sein. Dabei versteht wiederum jede 2. Befragte, die sich zustimmend äußerte, unter „Attraktivität“ eine straffe Haut.

Gut, das ist jetzt nicht wirklich überraschend. Allerdings sind 50% an „positiven“ Stimmen doch ziemlich hoch. Offenbar ist vielen Frauen das eigene Erscheinungsbild doch wichtiger, als die vielenorts propagierte „Abkehr von reinen Äußerlichkeiten“ nahelegen will. Denn seien wir doch ehrlich: Negative Kommentare über Faltenbehandlung und insbesondere BOTOX sind jedesmal zu hören, wenn wieder einmal ein Prominenter des „Nachhelfens“ überführt wurde. Hier bei mir in München vergeht kein Tag, an dem nicht irgendwo über irgendwen getuschelt wird. In der an Spezialisten für ästhetische Medizin nicht gerade armen bayrischen Metropole gibt es dazu natürlich reichlich Möglichkeit. Insofern schön zu sehen, dass die Damen allem gesellschaftlichen Nasenrümpfen zum Trotz darauf bestehen, dass sie auch im Alter attraktiv sein wollen. Und medizinische Faltenbehandlung dafür durchaus in Erwägung ziehen würden.

2. Die große Mehrheit möchte so (jung) aussehen, wie sie sich fühlt

Fast 70% der Frauen gaben an, im Alter so alt/jung aussehen zu wollen, wie „sie sich fühlten“.

Auch das ist nicht wirklich neu und wurde schon durch frühere Studien belegt. Weshalb es sich die Schönheitsindustrie abgewöhnt hat, auf Biegen und Brechen die Jugendlichkeit anzupreisen. Heute spricht man eigentlich nur noch davon, eine dem Alter entsprechende Ausstrahlung von Frische und Vitalität zu erreichen. Einen Look also, der das natürliche Erscheinungsbild unterstreicht. Aber ihm nicht widerspricht. Die verschiedenen Methoden der Faltenbehandlung haben nicht mehr zum Ziel, das Gesicht vollkommen glatt und faltenfrei zu machen. Sondern ein attraktives Äußeres zu betonen, das zum Alter passt. Für mich persönlich war das schon immer das Motto. Und so halte ich es auch in meiner Münchener Praxis mit meinen Patientinnen und Patienten. Ich will gut aussehen für meine 51 und nicht so tun müssen als sei ich 32. Meine eigenen, ersten BOTOX Erfahrungen liegen mittlerweile fast 10 Jahre zurück. Seither hatte ich regelmäßig Faltenbehandlungen. Aber in all den Jahren spürte ich nie die Versuchung, weder als Ärztin noch als Anwenderin, dem Jugendwahn zu verfallen und in die Künstlichkeit abzudriften.

3. Jede dritte will attraktiv sein. Nur jede 2. glaubt, dass sie es auch ist

65% der Frauen geben an, dass ihnen das äußere Erscheinungsbild wichtig ist. Gleichzeitig betrachteten sich aber nur 44% der Frauen selbst als „attraktiv“

Das ist das eigentlich Traurige. Es widerspricht dem zuvor Gesagten auch ein wenig. Denn wenn ich mich heute schon mit 35 nicht attraktiv fühle, warum sollte ich mich dann im Alter damit zufrieden geben, nur dem Alter entsprechend „gut“ auszusehen. Wie sollte das überhaupt gehen? Ist es nicht eher so, dass Frauen, die sich nicht attraktiv fühlen, jedwede Dummheit mitmachen, um „schön zu werden“, sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt? Liegt hier nicht die Ursache des „Schönheitswahns“, wie er immer wieder beklagt wird? Frauen, die im Alter besser aussehen werden sich auch besser fühlen. Frauen, die sich aber heute schon in ihrer Haut nicht wohlfühlen, was machen die? Zudem leben wir in einer Gesellschaft, die weibliche Attraktivität zum Ideal erkoren hat, die es „normal“ aussehenden Frauen aber durch fast surreale Schönheitsideale in Medien und Mode schwer macht, sich selbst „schön“ zu finden. Vor diesem Hintergrund finde ich die 44%, die sich selbst als attraktiv beschreiben, eigentlich schon wieder hoch. Faltenbehandlung sollte dem Zweck dienen, seine individuelle Attraktivität ins hohe Alter mitzunehmen. Nicht dazu, jemand zu werden, der man gar nicht ist.

4. Mehr als die Hälfte hat Angst vor einer starren Mimik

Rund 60% befürchten, dass Faltenbehandlung mit Botox eine „starre Gesichtsmimik“ bewirkt.

Im Massenmarkt für medizinische Ästhetik, in dem sich Anbieter zu Tode konkurrieren und auf Groupon Botoxparties zu Diskontpreisen versteigert werden, ist diese Sorge auch berechtigt. Wir sprechen immerhin noch über Medizin. Wir sprechen über Muskeln, Nerven und Blutgefäße. Darüber, dass Menschen in ihrer Anatomie individuell sind und kein Gesicht dem anderen gleicht. Wie man bei solchen Voraussetzungen davon ausgehen kann, dass die ästhetische Medizin wirtschaftlich betrieben werden kann wie der Markt für Kartoffeln, auf dem selbst der billigste Anbieter schon „gute Qualität“ liefern wird, werde ich nie verstehen. Wer Geld mit Masse verdienen will, der kann es sich nicht leisten, auf den Einzelfall zu viel Zeit zu verwenden. Ich würde mir von so jemand jedenfalls nicht Botox spritzen lassen wollen. Und schon gar nicht ein dauerhaftes Implantat einsetzen, und sei es nur ein Hyaluronfiller. Qualität in der ästhetischen Medizin bedeutet auch, bei einem Patienten, den man noch nicht kennt, behutsam an die richtige Botox Dosierung heranzugehen. Weniger ist dann mehr. Im Zweifel muss man halt beim Kontrolltermin nochmal nachspritzen, auf eigene Kosten. Das ist schlecht fürs Geschäft. Aber gut für den Patienten. Denn das „Botox Face“ wird so nicht passieren.

5. Jede dritte Befragte fürchtet sich vor Asymmetrien

33% haben Angst, dass Faltenbehandlung Asymmetrien im Gesicht verursacht.

Während also die „starre Gesichtsmimik“ als Komplikation in meiner Praxis so gut wie gar nicht vorkommt, ist eine anfängliche Asymmetrie durchaus nicht ungewöhnlich. Denn Muskeln, auch Gesichtsmuskeln, sind individuell eben unterschiedlich stark. Daher kann es durchaus passieren, dass eine bestimmte Botox-Dosis auf einer Gesichtshälfte genauso wirkt, wie erhofft, auf der anderen aber nicht. Klassischer Fall: Die einseitige „Spock-Augenbraue“ beim Eyebrow-Lift mittels Botox. Was macht man dann? Mann spritzt eine kleine Menge Botox beim Kontrolltermin nach, um den noch nicht ausreichend immobilisierten Muskel weiter zu schwächen. Bingo! Eine Woche später ist dann kein Unterschied mehr zu sehen.

Aber wie gesagt: Nur dann, wenn der Therapeut weiß, was er tut. Und ob das immer der Fall ist, da habe ich so meine Zweifel. Insbesondere bei der Unterspritzung mit Hyaluron. Diese trauen sich heutzutage auch Personen zu, denen man genaue Kenntnis der Gesichtsanatomie auch nicht mit dem allergrößten Wohlwollen attestieren möchte. Selbst an den sensibelsten Stellen, wie zum Beispiel der Tränenrinne. Einer der renommiertesten Experten der Welt, der brasilianische Chirurg Mauricio di Maio ermahnt in seinen Kursen ausdrücklich zur erhöhten Vorsicht an dieser Stelle, und will die Intervention nur erfahrenen Therapeuten vorbehalten wissen.

Aber wie sieht die Praxis aus? Ein breites Feld von medizinisch Halb- oder gänzlich Ungebildeten tummelt sich fleißig im Feld der Hyaluronunterspritzungen. Auch in Deutschland.  Und Frauen begeben sich, wohl hauptsächlich des verlockenden Preises wegen, in ihre Hände. Mal im Ernst, meine Damen: Der Verlauf von Blutgefäßen und Nervenbahnen, noch dazu unterschiedlich von Ethnie zu Ethnie, ist einer der härtesten Teile im Medizinstudium. Und da geht man dann zum Tatoostudio von nebenan oder zur Fußpflegerin, die „das auch anbietet“, aber womöglich nur im Geheimen weil sie es gesetzlich gar nicht darf? Macht für mich keinen Sinn.

6. Die große Mehrheit der befragten weiß nicht um Faltenbehandlung zur Vorbeugung

Rund 70% der befragten Frauen wissen nicht, dass Faltenbehandlung vorbeugen kann.

Tatsächlich ist dem so: Wer rechtzeitig vorsorgt und die kräftige Gesichtsmuskulatur davon abhält, Furchen durch das Gesicht zu ziehen, der sieht langfristig besser aus. Damit ist keineswegs gesagt, dass jede 25 jährige ab jetzt alle 6 Monate ein Full-Face-Botox buchen sollte. Überhaupt nicht! Vielmehr soll damit darauf hingewiesen werden, dass es sich lohnt, sein Gesicht vom Experten frühzeitig darauf analysieren zu lassen, wo es aufgrund eingeübter Mimiken sowie den Besonderheiten der Haut- und Gewebestruktur absehbar ist, dass sich früh Linien und Falten ausbilden werden. Denn dort kann man mittels punktueller Faltenbehandlung tatsächlich vorbeugen und die Faltenbildung für Jahre hinauszögern. Stirn oder Glabella zum Beispiel, meine persönlichen Klassiker. Aber auch „Bunny Lines“ an der Nase zeichnen sich oft schon sehr früh ab. Selbst Nasolabialfalten treten bei manchen Personen schon in jungen Jahren auf, und lassen sich dann ganz ohne Hyaluronunterspritzung mit einem sehr simplen Botox-Injektionsschema vermeiden.

7. Mein Fazit

Vorurteile abbauen und rechtzeitig den Experten bzw die Expertin konsultieren! Dann klappt das mit dem attraktiven, natürlichen Erscheinungsbild im Alter ohne kostspielige Eingriffe und ohne große Risiken. Ich kann nur jedem empfehlen, Frauen wie Männern, sich nicht von angeblichen Botox Erfahrungen, die im Freundeskreis oder über die Medien kolportiert werden, abhalten zu lassen. Es ist ihr Gesicht. Es ist ihre persönliche Erscheinung. Lassen Sie sich professionell beraten und machen Sie ihre ganz eigene Erfahrung. Einen kompetenten Therapeuten vorausgesetzt, werden Sie eine rechtzeitige Faltenbehandlung, die zu ihrem Typ passt und Ihr natürliches Äußeres unterstützt, nicht bereuen!

Die ganze Studie gibt es hier: https://www.dgbt.de/fileadmin/assets/downloads/pressecenter/umfragen/DGBT-Umfrageergebnis-Schoenheit-im-Alter-2017.pdf

So finden Sie zu uns:

Öffnungszeiten:

Montag09:00 - 19:00
Dienstag13:00 - 19:00
Mittwoch09:00 - 12:00
Donnerstag09:00 - 19:00
Freitag09:00 - 16:00
SamstagGeschlossen
SonntagGeschlossen
Termin nur nach Vereinbarung